Ein wahrhaft authentischer Route-66-Roadtrip
Am folgenden Tag steuern wir Tulsa in Oklahoma an. Heute geht es gleich durch drei Bundesstaaten. Wir starten in Missouri, dann 13 Kilometer durch Kansas und schließlich Oklahoma. Kansas könnte der erste Bundesstaat werden, durch den wir pannenfrei durchkommen. Könnte. Leider bleibt es bei der Hoffnung. Corvair und Thunderbird liefern sich ein munteres Kopf-An-Kopf-Rennen in der Pannenstatistik und der Corvair holt mit der einzigen Kansas-Panne wieder deutlich auf. In Galena bleibt er an einem Sightseeing-Punkt, der Cars-Tankstelle, liegen. Die Zündspule hat bei den Temperaturen den Geist aufgegeben und verliert mindestens so viel Flüssigkeit wie wir Schweiß bei den Reparaturen in der sengenden Hitze des amerikanischen Sommers. Da die Spulen in der Hitze eine der Achillesfersen unserer Oldies sind, haben wir künftig lieber eine zu viel als zu wenig im Gepäck. Ich muss bei der Vorstellung der rätselnden Gesichter in der Controlling-Abteilung unseres bevorzugten Ersatzteilladens O’Reillys schmunzeln, wie sie sich den sprunghaften Anstieg an Zündspulen-Verkäufen quer durch das Land zu erklären versuchen.
So einfach will sich der Thunderbird die Führung allerdings nicht aus der Hand nehmen lassen. 50 Kilometer vor Tulsa, streikt der Thunderbird erneut. Und das nicht irgendwo. Auf einer vierspurigen Bundesstraße. Wieder Hektik. Warnweste raus, nachfolgenden Verkehr warnen und den Donnervogel erstmal aus der Gefahrenzone schieben. Ein Blick unter die Haube lässt nichts Gutes erahnen. Erstes Problem was Sebi ausmacht ist die Batterie. Die ist in der Hitze übergekocht, fast keine Flüssigkeit mehr drin. Hier hilft nur noch eins: Austausch. Marcus und ich machen uns mit dem Corvair auf nach Tulsa in den nächsten O’Reillys, eine neue Batterie kaufen. Jetzt nur keinen Defekt, halt durch Corvair! Parallel stellt Sebi noch ein Problem an der Zündung fest und versucht zunächst die elektronische Zündung wieder auf eine mechanische umzubauen – die vom Mustang. Fords Gleichteilepolitik hat hier durchaus Vorteile. Leider funktioniert das nicht wie erhofft und auch die Batterie, die wir ohne Ausfall wieder zum Pannenort gebracht haben, hilft erstmal nicht. Schließlich ist es auch hier der Tausch der Zündspule, der die eineinhalbstündige Panne endlich beendet. Gleich zwei Spulen an einem Tag. Wir bringen das O’Reillys-Reporting noch ein bisschen weiter durcheinander. Auf den letzten Kilometern fängt dann auch der Pickup bei 37 Grad im Stadtverkehr von Tulsa mit Zündaussetzern an Probleme zu machen. Mit Hängen und Würgen kommen wir im Hotel an.
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Lowlight in Oklahoma City
Das dramatische High- oder besser gesagt Lowlight ereignet sich dann aber am Folgetag auf dem Weg nach Oklahoma City. Vormittags läuft alles noch prima. Dass wir den F-100 nach einem kurzen Stop anschieben müssen, ist quasi nicht mehr erwähnenswert. Das ist schon Normalität geworden und wird unter Kleinigkeit abgehakt. Am Nachmittag brennt die Sonne wieder unbändig vom Himmel und wir kommen mitten in den Ampel-Stop-and-Go-Verkehr von Oklahoma City. Je länger das dauert, desto mehr fangen die Wagen an herumzuzicken. Wir haben noch knapp 30 Kilometer bis zum Zielort vor uns. Das schaffen die Autos nicht mehr. Wir entschließen uns umzukehren und über die Interstate zum Hotel zu fahren. Da gibt es immerhin Fahrtwind zum Abkühlen. Doch das Unheil nimmt seinen Lauf. Mitten auf einer 8-spurigen Autobahn versagt der Motor des Thunderbirds erneut, direkt vor einer Ausfahrt. Hardi setzt noch einen Funkspruch ab: „Motor aus, fahrt weiter, wir rufen den Pannendienst.“. Wohl wissend, dass die anderen Wagen bei einem Stopp vermutlich auch manövrierunfähig werden. Trotzdem fahren wir mit einem unguten Gefühl weiter. Marcus und Hardi sind jetzt auf sich allein gestellt. Wenige cm entfernt rauschen tonnenschwere Trucks, Jeeps und PKWs mit hoher Geschwindigkeit an Ihnen vorbei. Vermutlich ist es der Adrenalinschub, der Ihnen die Kraft verleiht, das schwerste Fahrzeug unserer Flotte in der sengenden Hitze zu zweit von der Autobahn zu schieben und verausgaben sich dabei völlig. Ein hilfsbereiter Amerikaner ist es am Ende wieder, der sich als Retter in der Not erweist. Er lässt sie im klimatisierten SUV abkühlen und hilft mit einem Schrauber-Kumpel am Telefon bei der Reparatur. Gemeinsam mit ihm und Sebis Telefonanweisungen schaffen sie es erneut die Benzinpumpe zu tauschen und den Pannenvogel wieder zur Mitarbeit zu bewegen. Geschlagene zwei Stunden später kommen die beiden völlig entkräftet und mit den Nerven runter am Hotel an. Gerade nochmal gut gegangen.
The Grill, Texas
Nochmal wollen wir unsere Schutzengel aber nicht auf Sonderschicht schicken. So soll es auf keinen Fall weitergehen. Der Wetterbericht gibt sich gnadenlos und zeigt für die nächsten Tage und Etappenorte weiterhin 35 Grad aufwärts an. Wir ändern unsere Taktik. Einzige Chance der Hitze aus dem Weg zu gehen ist ein früher Start. Sehr früh. Am folgenden Tag fahren wir um 2:45 Uhr Ortszeit los. Eine Stunde vorher ist unser letzter Teilnehmer Bibo dazugestoßen und komplettiert fortan die Mannschaft des unglückseligen T-Bird. Immerhin ein Paar Augen mehr, um sich in der nächtlichen Dunkelheit mit den alten Scheinwerfern zurechtzufinden. Leider mit mäßigem Erfolg. Gleich zu Beginn der ersten Nachtetappe verfahren wir uns auf einen extrem holprigen Schotterweg. 16 Kilometer quälen wir unsere Oldtimer und die Harley über die staubige Piste und verlieren eine halbe Stunde. Das Gerüttel setzt schließlich dem Fensterheber des Corvair so zu, dass der Rest der Etappe im Innenraum etwas heißer wird als gewohnt. Dennoch verläuft die Etappe deutlich besser als die Touren tagsüber und wir erreichen am Vormittag das sympathische Diner „The Grill“ in Texas. Howdy. Die Besitzerin schließen wir gleich ins Herz und kommen mit ihr ins Gespräch. Über Texas, amerikanische Country-Stars und uns. Als wir ihr von unserer Tour und unseren Erlebnissen berichten, meint sie nur trocken zum Erzähler: „You’re crazy, honey!“. Gerade von einer Texanerin als verrückt erklärt zu werden werten wir endgültig als Ritterschlag.
Night and Cadillac Ranch
In den nächsten Tagen behalten wir unsere Taktik bei und fahren, je nach Etappenlänge, stets zwischen 3 und 5 Uhr in der Nacht los. Die alten Autos danken es uns fortab mit einer ungeahnten Zuverlässigkeit. Lediglich die letzte halbe bis eine Stunde ab ca. 11 Uhr wird fast täglich hektisch. Dann wenn wir in die Städte rein rollen und die Mittagssonne gerade zur vollen Breitseite ausholt. Meist ist es der Pickup, der mit Zündproblemen zu kämpfen hat und Sebi manövriert sich ein ums andere Mal gerade so ins Ziel. Die neue Devise heißt: Ankommen. Natürlich müssen wir dafür auf den ein oder anderen Ausblick verzichten, aber nach den Erlebnissen nehmen wir das gern in Kauf. Sehenswürdigkeiten fahren wir wo möglich trotzdem an und bescheren uns durchaus einmalige Erlebnisse. Die Cadillac Ranch in Amarillo im Dunkeln zu erleben und mit Taschenlampen zu beleuchten war durchaus ein besonderes Erlebnis.
Prellpuffer meets Fahrwerk
Natürlich passieren uns auch trotzdem noch allerlei Dinge unterwegs. Vom fiesen Insektenstich über falsch verdrahtete Steuergeräte bis hin zu auslaufenden Servo-Zylindern gibt es immer noch allerlei Überraschungen auf den Touren. Die Motorenprobleme haben wir mit der neuen Taktik aber endgültig im Griff und wir durchfahren gleich mehrere Bundesstaaten pannenfrei. Und das, obwohl diese deutlich länger als 13 Kilometer sind. Brenzlich wird es dann nochmal auf einer Interstate rund um Albuquerque. Im super dichten Verkehr und der verworrenen Verkehrsführung versuchen wir eng zusammenzufahren, um uns nicht zu verlieren. Unsere Funkgeräte funktionieren nicht richtig, wenn wir zu weit auseinandergerissen werden, und das wollen wir in dem Verkehr auf jeden Fall vermeiden. Plötzlich taucht wie aus dem Nichts vor Sebis F-100 ein großer Hartgummi-Prellpuffer eines Truck-Anhängers mitten auf der Straße auf. Der hochgebaute Pickup kann ohne Kontakt einfach drüber hinweg fahren. Alles geht so schnell, dass für einen Funkspruch keine Zeit bleibt. Der dahinterfahrende Thunderbird bügelt mitten drüber und der Klotz schlägt hart am Unterboden ein. Auch der Corvair kann nicht ausweichen und fährt voll drüber. Ein lauter Knall quittiert das Zusammentreffen von Fahrwerk und Puffer. Ich bin mir sofort sicher, dass ein großer Schaden die Folge ist. Der Mustang kann gerade so ausweichen, touchiert aber fast einen nebendran fahrenden Sattelschlepper. Die Harley kommt Gott sein dank an dem Puffer vorbei. Hier wäre ein Zusammentreffen lebensgefährlich gewesen. Schnell fahren wir von der Interstate herunter und suchen uns einen Halteplatz, um die Schäden zu begutachten. Überraschenderweise können wir nichts Auffälliges feststellen und auch am Fahrverhalten stellen wir nichts Außergewöhnliches fest. Erleichtert aber mit erhöhtem Puls fahren wir weiter. Unsere Schutzengel haben mal wieder ganze Arbeit geleistet.
Aber das war nicht der einzige himmlische Beistand, den wir hatten. Auf einem Supermarktparkplatz bei Galupp in New Mexiko spricht uns ein Priester auf den Corvair an. Wir kommen mit ihm ins Gespräch und er erzählt uns, dass er mit Gefangen amerikanische Oldtimer restauriert und diese dann für einen guten Zweck verkauft (https://www.v8sforvocations.org). Er ist begeistert von unserer Tour und gibt uns die Telefonnummer eines guten Freundes, der einem Schrauber-Netzwerk für Oldtimer angehört. Wenn wir auf der restlichen Tour ein Problem haben, sollen wir uns bei ihm melden. Er kennt hilfsbereite Oldie-Schrauber bis rüber nach Los Angeles, die auch zu havarierten Fahrern rausfahren. Mit dem Beistand kann nun wirklich nichts mehr schief gehen. Er selbst fährt selbstredend einen Dodge Magnum HEMI mit einem 6.1 Liter V8. Auf sein Gefährt angesprochen grinst er nur schelmisch und meint: „I’m a fast priest!“.
Generell haben wir festgestellt, dass wir über unsere Autos viel mit den Menschen vor Ort in Kontakt kommen. Egal ob in armen oder reichen Gegenden, in Großstätten oder auf dem Land, überall freuen sich Menschen über unsere Klassiker, sprechen uns an, geben uns einen „Daumen-hoch“ und erzählen uns Ihre Geschichten zur Route 66 oder Ihren Klassikern. So wissen wir jetzt auch, dass die Gateway Arch, das Wahrzeichen von St. Louis, nicht einfach aufgestellt werden konnte, weil die beiden Teile des Bogens wegen einem Konstruktionsfehler nicht zusammengepasst haben. Erst durch aufwändige Nacharbeit konnte der Bogen errichtet werden. Unser Gesprächspartner war damals dabei, 1963.
Vegas und Wüste
Auch landschaftlich hat die Tour einiges zu bieten. Als wir im letzten Drittel der Tour nach Arizona reinfahren, sind wir von den Aussichten und Straßen begeistert und wir lassen es uns nicht nehmen dort noch einen Abstecher in den überwältigenden Grand Canyon zu machen. Eines der Highlights für uns alle bevor wir dann noch ein weiteres Mal die Route verlassen, um auch noch den neunten Bundesstaat Nevada unsicher zu machen. Natürlich darf auch Las Vegas in unserem Reisetagebuch nicht fehlen. Die schillernde Glitzerwelt bildet einen harten Kontrast zu den einsamen Landschaften und wirkt auf uns alle unwirklich. Hier in Las Vegas endet dann auch die Reise für Hardi, Simon und Marcus, die auch noch ein bisschen länger ins Nachtleben von Vegas eintauchen. Der Rest geht früh ins Bett, schließlich wartet am Folgetag die Königsetappe des Roadtrips auf uns. 95 Kilometer Wüste, dann 95 Kilometer Bergpässe. Eine Tortour für unsere Wagen kurz vor dem Ziel. Vor der Etappe haben wir alle ordentlich Respekt. Bloß nicht in der Wüste liegenblieben. Die Autos haben zwar die letzten Tage durch steigende Zuverlässigkeit geglänzt. Wenn es dann aber zu heiß wurde, gingen doch wieder alle möglichen Problemchen los. Wir kaufen uns noch einen neuen Reservekanister und nehmen 40 Liter Sprit zusätzlich mit, decken uns mit sehr viel Wasser ein, checken Werkzeug und Ersatzteilbestände und wollen wieder um 4 Uhr in der Nacht losfahren. Wollen. Direkt morgens muckt der T-Bird wieder und will nicht anspringen. Scheinbar ein Defekt im Zündschloss. Nur durch Überbrückung des Schlosses bekommt Sebi den Wagen an. Der läuft zwar jetzt, aber alle möglichen elektrischen Verbraucher haben ihren Dienst eingestellt. Elektrische Fensterheber, Blinker – Fehlanzeige. Gerade die Blinker sind im morgendlichen Stadtverkehr von Vegas natürlich richtig übel. Daher nehmen wir den Donnervogel in die Mitte und versuchen ihm den Platz freizumachen. So manövrieren wir uns im Dunkeln aus Las Vegas raus, passieren den kritischen Wüsten-Abschnitt und erreichen die Bergpässe. Hier wird die Geduld meiner Mitfahrer auf die Probe gestellt. Die Berge verlangen meinem untermotorisierten Corvair das Letzte ab. Insbesondere weil die 2-Gang-Automatik dem kleinen 102-PS Boxer-Motor auch das letzte bisschen Dynamik raubt. Wir kriechen die Bergpässe mit knapp 50 km/h hoch und bei jedem Tritt aufs Bodenblech klingt die Stimme des Chevy-Verkäufers in meinem Kopf: „Don’t floor it, it’s an aircooled engine!“. Sorry man!
Oldtimer-Shooting
Egal ob Scheunenfund oder Show-Room-Beauty!
Sie haben einen eigenen Oldtimer und haben schon viel mit ihm erlebt? Vielleicht wäre ein Oldtimer-Shooting Ihres eigenen Klassikers das Richtige für Sie?
T-Bird-Start Ganster-Style
Nachdem wir auch diesen Abschnitt erfolgreich gemeistert haben, gönnen wir uns endlich die erste Pause und frühstücken eine Kleinigkeit. Während der Rest der Truppe sich schon stärkt, schauen Sebi und Bibo noch nach dem Thunderbird und den morgendlichen Problemen. Als Bibo das Zündschloss nochmal ausprobiert, schlagen ihm plötzlich Funken entgegen und es fängt fürchterlich an zu Qualmen. Sebi, schon auf dem Weg zum morgendlichen Milkshake, bekommt glücklicherweise die missliche Situation von Bibo mit, eilt herbei und klemmt geistesgegenwärtig die Batterie ab, was einen größeren Schaden gerade noch verhindert. Nach Ausbau des Zündschlosses offenbaren sich blanke Kabel einer unfachmännischen früheren Bastelei, die einen Kurzschluss ausgelöst haben. Eigentlich erstaunlich, dass das noch nicht viel früher passiert ist. Ab jetzt muss Bibo den Wagen ganz in Gangster-Manier per blankem Kabel starten und wir hoffen, dass wir im nächsten O’Reillys ein neues Zündschloss bekommen. Ansonsten könnten die Diskussionen mit Verschiffer und Zoll über die Art des Anlassens interessant werden. Über mögliche Polizeikontrollen wollen wir mal gar nicht nachdenken.
Santa Monica
Dann am nächsten Morgen ist der Tag gekommen, auf den wir alle hingefiebert haben. Heute planen wir den Santa Monica Pier in Los Angeles zu erreichen. Den offiziellen Endpunkt der Route 66. Wir fahren ausnahmsweise mal nicht früh los und gönnen uns noch ein ausgiebiges Frühstück im total goldigen „Molly Browns Country Café“ in Victorville. Von außen kaum erahnbar, werden wir innen von einer geschmackvollen Einrichtung, sehr gutem Essen und einer sympathischen Gastgeberin erwartet. Gut gestärkt machen wir uns gegen neun Uhr gemütlich auf die letzte Etappe von knapp 175 Kilometern. Frohen Mutes, dass wir nach knapp 4.000 aufregenden Kilometern diesen Katzensprung auch noch erfolgreich hinter uns bringen werden. 90 Kilometer vor dem endgültigen Zielpunkt geben unsere Autos aber nochmal alles, um uns dauerhaft im Gedächtnis zu bleiben. Aus einem Routinestopp für den Mustang und seine inkontinente Servopumpe wird ein Anderthalb-Stunden-Stopp, bei dem unerwartet auch F-100 und mal wieder der T-Bird die Aufmerksamkeit ihrer Besitzer einfordern. Aber auch das bringt uns nicht mehr aus der Ruhe. Gegen 12:30 Uhr erreichen wir endlich Santa Monica. Eine frische Meeresbrise, das sonore Rauschen der Wellen und entspannte 29 Grad empfangen uns am Zielpunkt unserer langen Reise. Ich habe Gänsehaut und verdrücke eine kleine Träne vor Überwältigung. Was haben wir die letzten Tage alles erlebt, wir haben geschwitzt, gelitten und gekämpft – mit Hitze, Technik und Müdigkeit. Jeden Tag haben wir aufs Neue gezittert, ob die Autos durchhalten. Ankommen und Durchhalten wurde zum zentralen Ziel und verdrängte Erholung und Sightseeing in den Hintergrund. Aber, wir haben es geschafft und sind überglücklich!
Ob wir so eine Tour nochmal machen würden? Auf jeden Fall! Von dieser Tour werden wir noch unseren Enkeln erzählen. Mit der Zeit wird jede Strapaze vergessen sein und nur noch Geschichten übrigbleiben. Von tollen Landschaften, die wir gesehen haben, von tollen Fahrzeugen, mit denen wir (meistens) gefahren sind und tollen Menschen, die wir kennenlernen durften. Wir haben unsere „Kicks“ gefunden auf der Route 66. Anders als erwartet. Dafür intensiver, authentischer und irgendwie auch verrückter.
You’re crazy, honey. Auf jeden Fall!